Eine junge japanische Perlentaucherin erkrant an Lepra. Durch seine besondere Sprache gelingt es dem Autor Jeff Talarigo in seinem Debütroman, die bewegende Geschichte von Miss Fuji zu schildern, ohne dass ein kitschiges Buch daraus wird.
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Alles, was die schüchterne Blanche sich wünscht, ist eine beste Freundin. Als die hübsche und beliebte Christa sie anspricht, scheint ihr Traum in Erfüllung zu gehen. Doch schon bald muss Blanche hilflos miterleben, wie ihre Freundin sich in deren bösen Zwilling verwandelt: in Antichrista.
Ein Junge, der von seinen Eltern zurückgewiesen wird und sich deshalb einen älteren Bruder herbeiphantasiert, mit dem er reden kann. Ein Junge, der später erfährt, dass es diesen Bruder wirklich gegeben hat. Ein Junge, der von dem schrecklichen Geheimnis hört, welches das Leben seiner Familie vollkommen verändert hat. Dieser Junge ist Philippe Grimbert, der in seinem preisgekrönten autobiographischen Roman Ein Geheimnis die tragische Geschichte seiner jüdischen Familie in Paris zur Zeit der deutschen Besatzung erzählt.
Bei einem Schiffbruch auf einer einsamen Insel haben Raucher bekanntlich recht gute Überlebenschancen, da sie immer Streichhölzer oder ein Feuerzeug bei sich tragen. Was sich ein Nichtraucher einfallen lässt, der kein Freund von Rohkost ist, erzählt Manuel Vázquez Montalbán in diesem kleinen Buch.
Sie dachten, Sie sind mit ihren verzwickten Problemen in Partnerschaft und Diätmarathon allein? Weit gefehlt. Eine wilde Horde kleiner, gelber Flauschküken tobt sich in diesem Buch aus und hat mit den gleichen Alltagsproblemen zu kämpfen wie wir Menschen. Sloane Tanen streut bittersüßen Humor auf jede einzelne Seite dieses verrückten Buches, und im Spiegel des irrwitzigen Kükenlebens erscheinen schließlich auch unsere eigenen kleinen und großen Marotten verzeihlich.
In Stefano Bennis aktuellem Roman Der schnellfüßige Achilles vereinen sich höchster poetischer Stil und breiteste italienische Umgangssprache, für den Autor typische Wortneuschöpfungen und unzählige literarische Zitate und Anspielungen, Absurdes und Alltägliches, eine rührende Geschichte und beißende Gesellschaftskritik. Welch eine Herausforderung für einen Übersetzer! Moshe Kahn scheitert leider an ihr.
Stellen Sie sich mal vor, es ist ein Uhr mittags, Sie sind gerade aus den Federn gekrochen und beißen genüsslich in ein dickes Croissant, als das Telefon klingelt. Und als ob das noch nicht genug wäre, ist es auch noch Ihr Bruder, der Sie unverzüglich mit einem merkwürdigen Überwachungsauftrag ins Büro bestellt! Genauso ergeht es Pablo, der nicht ahnt, dass sein gemütlich ereignisloses Lotterleben schon bald ein Ende haben soll und seine größte Sorge dann nicht mehr die steinharten Croissants seiner Lieblingskneipe sind.
Martin Amis hat mit Die Hauptsachen eine Autobiografie geschrieben, in der er von allen Höhen und Tiefen seines Lebens in einer Literatenfamilie berichtet. Insbesondere handelt es sich um eine Hommage an den 1995 verstorbenen Vater Kingsley Amis. Die Übersetzung von Werner Schmitz lädt vor allem zu einer Studie der verschiedenen Möglichkeiten ein, mit fremdsprachigen Zitaten umzugehen.
Mit Macht versuchen die Menschen in der Zeit unmittelbar nach dem spanischen Bürgerkrieg 1936-39, das Schweigen zu durchbrechen, um sich ihrer Menschlichkeit zu vergewissern oder um ihr nacktes Leben zu retten. Das Ringen des Autors Alberto Méndez um die Worte, die sich hinter dem Schweigen verbergen, zeichnet die Übersetzerin Angelica Ammar stilsicher nach.
So unwahrscheinlich es klingt, dass ein armer, indischer Waisenjunge in der Quizshow Wer wird Milliardär den Hauptgewinn erspielt, Vikas Swarup macht es in seinem Erstlingswerk Rupien! Rupien! wahr. Er schreibt die Aufstiegsgeschichte "Vom Tellerwäscher zum Millionär" auf einfallsreiche Weise neu ...
Hélène Duffaus psychologischer Roman nähert sich dem Trauma einer Vergewaltigung mit der methodischen Kälte einer Selbstanalyse. Das Grauen jener Nacht ist in ihrem Kopf immer präsent, doch auf dem Papier spart die Erzählerin es aus. Sie will keine Bilder, die das Erlittene aufleben lassen. Sie will sich der Macht ihrer inneren Bilder entziehen. So wählt sie die Abstraktion. Brigitte Große hat es ins Deutsche übersetzt.
Was tut man, wenn die eigenen Ziegen mehrmals am Tag von liebestollen Gappern in Beschlag genommen werden? Wenn man sie abgebürstet und ins Meer geworfen hat und sie nach nur wenigen Minuten erneut auf den armen Tieren entdeckt? Man lässt sein Haus in die hinterste Ecke des eigenen Grundstücks tragen, man schiebt sich gegenseitig die Schuld zu und guckt am Ende dumm aus der Wäsche, weil es doch alles nichts hilft. Und dann, dann blickt man verwundert auf ein kleines Mädchen, das in diesem ganzen Durcheinander viel Mut und ein unglaublich großes Herz beweist.
Bereits siebenundzwanzig alte Damen sind in Paris einem Serienmörder zum Opfer gefallen. Der Ermittler Morvan, ein komischer Kauz, wie man sich Ermittlertypen gerne vorstellt, scheint dem Täter dicht auf den Fersen zu sein... Das Genre "Krimi" zieht uns in den Bann, doch untergründig schleicht sich ein anderes, ein argentinisches Thema ein.
Kann ein einzelner Künstler die gesamte Unterhaltungsindustrie vor dem endgültigen Verlust jeglichen Niveaus retten? Wenn er produktiv genug ist und die richtigen Leute sein Werk vermarkten, schon. Allerdings ist für besagte Produktivität dauerndes Leid als Quelle der Inspiration vonnöten. Geleitet von diesen Gedanken ruft Medienmogul Foster Lipowitz ein wahnwitziges Projekt ins Leben. Joey Goebel zeichnet in seinem Roman Vincent das Bild eines gequälten Künstlers.
In seinem zweiten Roman Extrem laut und unglaublich nah erzählt Jonathan Safran Foer drei extrem spannende und unglaublich interessante Geschichten gleichzeitig und reißt dabei alle wichtigen Themen des menschlichen Daseins an. In dem ineinander verwobenen Netz verschiedener Handlungsstränge verstrickt sich die Geschichte jedoch selbst. Gefüllt mit Anspielungen auf Günter Grass' Blechtrommel bleibt das Buch so letztlich nur ein Auftakt: eben einmal aufs Blech getrommelt.