Liebe Leserinnen und Leser!

„Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt“, schrieb der Philosoph Ludwig Wittgenstein. Grenzen von Sprache, aber auch wie gerade Sprache Grenzen zwischen Jahrhunderten und Kulturen überwinden kann – in der neuen Ausgabe der ReLü erwartet Sie beides: übersetzerische Veränderungen ebenso wie übersetzerische Brückenschläge.

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Übers Übersetzen

Buchcover
Silke Pfeiffer zur
Übersetzungswerkstatt mit Uwe Tellkamp
Wir schreiben das Jahr 2009. Ganz Deutschland feiert den 20. Jahrestag des Mauerfalls. Ganz Deutschland? Nein! In Straelen, einer unbeugsamen Kleinstadt am westlichen Ende der Republik, lässt Uwe Tellkamp, Autor aus Dresden und gesamtdeutscher Buchpreisträger von 2008, im Kollektiv mit seinen Übersetzern den Sozialismus einen Abend lang wieder ganz real existieren.

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Buchcover
Claudia Ballhause über ihre
Erstübersetzung von Esteban Echeverrías argentinischer Erzählung El Matadero ins Deutsche
Esteban Echeverría gilt als erster argentinischer Romantiker und hat mit der Erzählung El Matadero (Der Schlachthof, 1830, veröffentlicht 1871) einen der argentinischen Gründungstexte geschrieben. Während einer sintflutartigen Überschwemmung in Buenos Aires kommt es zu einem blutigen Gemetzel im städtischen Schlachthof, der die Situation des Landes metonymisch widerspiegelt.

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Buchcover
Radegundis Stolze über
Rezensionen zu Ulrich Blumenbachs deutscher Übersetzung von David Foster Wallaces Infinite Jest
Die Verantwortung von Übersetzern und Rezensenten bleibt unklar, wo eine Romanübersetzung, wenn sie denn überhaupt erwähnt wird, nur als „kongenial“ oder „holprig“ qualifiziert wird. Radegundis Stolze wirft einen kritischen Blick auf einige Rezensentenäußerungen zu D. F. Wallaces Unendlicher Spaß.

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Buchcover
Martin Hainz
Essay zur Übersetzung
Das vermeintlich Gewusste ist nicht zu bannen, es ist aber vor allem das nicht von ihm zu bannen, was wie ein Mutagen auf das Gewusste wirkt: der Text, der in allem ist und wirkt. Diesem Anspruch des Seins, jedenfalls der (nicht nur) übersetzerischen Auseinandersetzung mit einem Text, geht vorliegender Essay nach, anhand von Zeugnispoetiken wie jener Heimrad Bäckers, Paratexten Daniel Kehlmanns, klassischen Übersetzungen, Robert Menasses Faust-Variation und internen Übertragungen Oskar Pastiors.

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Literatur

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Caroline Sauter über
Und dann gab's keinen mehr von Gilbert Adair
aus dem Englischen übersetzt von Jochen Schimmang
Gilbert Adairs dritter und letzter Evadne-Mount-Krimi nimmt den Leser mit auf eine rasante, intelligente literarische Karussellfahrt durch ein schwindelerregend gutes Buch, das nicht nur hervorragend übersetzt ist, sondern auch als Meta-Meta-(Meta-)Roman sämtliche Genrekonventionen auf unterhaltsamste Weise subvertiert. Der Übersetzer Jochen Schimmang treibt in der deutschen Übersetzung diese postmoderne Spielerei gekonnt auf die Spitze und inszeniert sich als Übersetzer und Romanfigur selbst: er entspricht dem Roman eben mit seiner „untreuen“ Übersetzung. Das ist nicht nur konsequent, sondern nachgerade brillant.

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Buchcover
Christine Becker über
Bitterfotze von Maria Sveland
aus dem Schwedischen übersetzt von Regine Elsässer
Sara träumte von einem Leben in einer gleichberechtigten Beziehung. Doch nach der Geburt des Sohnes fällt die Beziehung in eine klassische Rollenverteilung... Maria Svelands Bitterfotze, eine Mischung aus Roman, Autobiographie, Reportage und Sachbuch, wurde in Schweden innerhalb kürzester Zeit zu einem Bestseller, doch in Deutschland lässt der Erfolg bislang auf sich warten.

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Rolf Pütter über
Die Klasse / Schulkummer von François Bégaudeau / Daniel Pennac
aus dem Französischen übersetzt von Katja Buchholz und Brigitte Große / Eveline Passet
Zwei Generationen, zwei Sichten auf Schule in Frankreich: François Bégaudeau, der selbst Lehrer an einem Pariser Collège war, hat seine Erfahrungen zu einem Roman über das Schuljahr 2003/2004 an seiner ehemaligen Schule verarbeitet. Daniel Pennac, einst ein schlechter Schüler, beschreibt in seinen Erinnerungen, wie er doch noch das Abitur schaffte und es zum Lehrer und Schriftsteller brachte.

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Wissenschaft

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Katrin Zuschlag über
Poétique du récit traduit von Geneviève Roux-Faucard
Der Titel Poétique du récit traduit verspricht viel, vielleicht zu viel. Beim Leser weckt er die Erwartung, mit dem 2008 bei Minard erschienenen Buch von Geneviève Roux-Faucard liege nun endlich die (bislang noch fehlende) Theorie der übersetzten Erzählung vor. Zweifellos eröffnet es einen ganz neuen, sehr präzisen und bisweilen desillusionierenden Blick auf übersetzte Erzählliteratur. Anhand zahlreicher Textbeispiele aus übersetzten Erzählungen von Cervantes über Puschkin bis hin zu Kafka und Virginia Woolf belegt die Autorin, wie stark sich Erzähler und Erzähltes durch den Übersetzungsprozess verändern (können) und welche Konsequenzen dies für die Rezeption der Erzählung hat.

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