Existieren die Übersetzer noch immer nicht – obwohl es ohne sie keine Verbreitung von Weltliteratur gäbe und also auch viele der Bücher nicht, die in der letzten ZEIT Beilage Literatur (N° 12, März 2009) besprochen werden? Gewiss gibt die ZEIT dem Thema der Übersetzung ab und an Raum, hier jedoch sucht der Leser oftmals vergebens nach einer Thematisierung des Übersetzens. Es mag an jeder „Tundra des Layouts“ liegen, wie sie Harry Rowohlt als Provokation in seiner Glosse aufs Korn nimmt.
Artikel-Schlagworte: „Literaturkritik“
Wie liest sich ein Roman, dessen eigentliche Aussagen im Ungesagten stecken? Und: Wie wird aus Pichón Garay eine Hommage an Thomas Pynchon? Mit kriminalistischer Neugier werden hier die Rezensionen durchleuchtet, die zu Juan José Saers Roman Ermittlungen (vgl. Rezension in ReLü 2) verfasst wurden.
Lothar Schröder, Feuilletonredakteur bei der Rheinischen Post, im Gespräch mit ReLü über den Stellenwert von Literaturkritik und über die Frage, warum Übersetzungskritik in den herkömmlichen Medien selten Platz findet.
Es mag ja sein, dass der Roman Ich habe sie geliebt von Anna Gavalda schlecht ist, wie Hubert Spiegel befunden hatte (FAZ vom 26.4.2003), als er zugleich auch die deutsche und französische Literaturkritik zu Gavalda kritisierte. Aber auch er wird sich an seinen eigenen letzten Sätzen messen lassen müssen: "Darf man Kritiker an den Büchern messen, die sie loben [bzw. verreißen]? Man muß."