Dieses Buch birgt ein Geheimnis. Das ahnt man schon, wenn es noch geschlossen ist. Merkwürdig hohl fühlt es sich an, die Deckel lassen sich seltsam weit nach innen drücken, fast meint man, sie könnten sich berühren. Beim Aufblättern dann entpuppen sich die Seiten als aufwendig ausgestanzt, wirken zerbrechlich, verhaken sich beim Umblättern hier und da ineinander. Der Roman ist komplett durchlöchert.
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„Das ist ja alles ganz schrecklich – aber der Mann beschreibt schließlich die amerikanischen Verhältnisse, bei uns ist das bestimmt ganz anders“ – so oder so ähnlich hätte die Reaktion des deutschen Lesepublikums auf Tiere essen von Jonathan Safran Foer lauten können, wenn der Verlag sich damit begnügt hätte, den Text für die deutsche Ausgabe einfach unkommentiert übersetzen zu lassen. Doch glücklicherweise ist dies nicht der Fall.
In seinem zweiten Roman Extrem laut und unglaublich nah erzählt Jonathan Safran Foer drei extrem spannende und unglaublich interessante Geschichten gleichzeitig und reißt dabei alle wichtigen Themen des menschlichen Daseins an. In dem ineinander verwobenen Netz verschiedener Handlungsstränge verstrickt sich die Geschichte jedoch selbst. Gefüllt mit Anspielungen auf Günter Grass' Blechtrommel bleibt das Buch so letztlich nur ein Auftakt: eben einmal aufs Blech getrommelt.