Artikel-Schlagworte: „Roman“

Was passiert, wenn man jemanden zu Tode liebt? Wenn ein einziger Tag alles verändert? Wenn „das Undenkbare denkbar und das Unmögliche möglich gemacht” wird? Der preisgekrönte Roman „Der Gott der kleinen Dinge“ geht diesen Fragen nach. Arundhati Roy erzählt die verworrene, dunkle Geschichte einer indischen Familie lebendig und liebevoll. Manchmal mit rührend viel Gefühl, an anderen Stellen mit verstörender Grausamkeit. Ihre Sprache ist voller Magie, Bilder und Allegorien. Eine schwierige Aufgabe für die Übersetzerin, die aber von Anette Grube meisterhaft gelöst wurde.

> hier weiterlesen

„Keine Sorge, mir geht’s gut“ - viel mehr steht nicht auf den Postkarten, die seit fast zwei Jahren für Lili das einzige Lebenszeichen von ihrem scheinbar spurlos verschwundenen Bruder Loïc darstellen. Lili beschließt, sich auf die Suche nach ihm zu begeben - eine folgenschwere Entscheidung, die sie zu einem ebenso traurigen wie schönen Familiengeheimnis führen wird. Zu den Besonderheiten von Olivier Adams in Frankreich euphorisch aufgenommenem und erst kürzlich verfilmtem Erstlingswerk zählt sein minimalistischer Stil - eine besondere Herausforderung für die Übersetzung.

> hier weiterlesen

Mit seinem meisterhaften Erstlingswerk House of Leaves scheint Mark Z. Danielewski den Roman neu erfunden zu haben. Er schöpft aus dem Vollen formaler und erzähltechnischer Möglichkeiten, wie es nur die wenigsten Autoren vor ihm getan haben, und schafft es auf diese Weise, den Leser ganz und gar in dem Labyrinth dieses mystischen Hauses und seiner Rätselhaftigkeit verschwinden zu lassen. Mit ihrer virtuosen Übersetzung hat Christa Schuenke es geschafft, dieses sprachliche Ungeheuer zu bewältigen, ohne es in seiner Mannigfaltigkeit zu beschneiden.

> hier weiterlesen

Simon Nardis steht vor der Wahl: Soll er bei seiner Familie bleiben und seinen Ingenieurberuf weiter ausüben oder soll er sich der Clubbesitzerin Debbie Parker zuwenden und sich als Jazzpianist wieder ganz der Musik widmen, die er zehn Jahre zuvor aufgegeben hat? Die Entscheidung fällt unerwartet in Christian Gaillys Roman, in dem die Musik nicht nur inhaltlich eine große Rolle spielt.

> hier weiterlesen

„Jeder von uns ist die Liebe im Leben eines anderen“. Der Eröffnungssatz ist wohl zugleich der am häufigsten zitierte Satz aus Andrew Sean Greers Roman und das aus gutem Grund: Beinhaltet er doch schon die ganze tragische Geschichte von Max Tivolis lebenslanger Liebe zu Alice. Einer Liebe, die unerfüllt bleiben muss, da Max unter einer seltenen Krankheit leidet: Er lebt rückwärts… Eine erstaunliche, anrührende Geschichte in einer durchaus lesenswerten Übersetzung, die bedauerlicherweise manchmal hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt.

> hier weiterlesen

Buchcover
Nina Restemeier über
Ich steh auf dich von Federico Moccia
aus dem Italienischen übersetzt von Brigitte Lindecke
Auf dieses Buch, so scheint es, hat ganz Italien gewartet, zumindest dem rasanten Tempo nach zu urteilen, mit dem „Ho voglia di te“ im Frühjahr 2006 die Bestsellerlisten erklomm. Endlich geht sie weiter, die romantische Liebesgeschichte zwischen Step und Babi! Oder doch nicht? Die Fortsetzung von Federico Moccias Kultbuch „Tre metri sopra il cielo“ hat bereits die italienische Jugend begeistert und ist nun in einer überaus gelungenen Übersetzung in Deutschland erschienen.

> hier weiterlesen

Buchcover
Stefanie Hattel über
Der Herr der Wolken von Stéphane Audeguy
aus dem Französischen übersetzt von Elsbeth Ranke
Einem Menschen einen Namen zu geben, heißt, sich ein Bild von ihm zu machen. Er kann diesem Bild fortan entsprechen, er kann ihm aber auch nicht gerecht werden. Die Dinge zu benennen, ihnen einen wissenschaftlichen Namen zu geben, heißt, sich einen Begriff von ihnen zu machen, heißt zu verstehen versuchen. So lautet im Groben einer der Erfahrungssätze aus „La Théorie des Nuages“ (2005), dem Roman mit dem der Franzose Stéphane Audeguy in Frankreich zum Kritikerliebling wurde, in Deutschland allerdings auf wenig Gegenliebe stieß. Als „Abenteuer-Wissenschaftsroman“ erschien er 2006 bei SchirmerGraf in der Übersetzung Elsbeth Rankes unter dem Titel „Der Herr der Wolken“ – ein Titel, der ein trügerisches Bild entwirft.

> hier weiterlesen

Buchcover
Marie-Christin Starck über
Betriebsbedingt gekündigt von Iain Levison
aus dem Englischen übersetzt von Hans Therre
Warum sollte man mit einem Auftragskiller mitfühlen - er handelt doch gegen das Gesetz? Warum wird jemand, der unter seinen Kollegen den Ruf eines Moralapostels genießt, zum Auftragskiller? Und wie kann man mit solch einem Menschen Mitleid haben? Die Antwort finden Sie in Betriebsbedingt gekündigt, einem absolut lesenswerten Roman. Warum?

> hier weiterlesen

Buchcover
Nadine Alexander über
Schöne Verhältnisse von Edward St. Aubyn
aus dem Englischen übersetzt von Ingo Herzke
Edward St. Aubyn sorgte 1992 mit seinem ersten Roman für Aufsehen, als er dem britischen Publikum einen ebenso amüsanten wie schockierenden Blick hinter die Kulissen seiner Upper Class gewährte. Auf eine deutsche Übersetzung mussten die Leser hierzulande lange warten, bis im letzten Jahr schließlich der vierte Band aus St. Aubyns Romanreihe für den renommierten „Booker Prize“ nominiert wurde. Doch das Warten hat sich gelohnt.

> hier weiterlesen

Buchcover
Christina Rohe über
Elf Minuten von Paulo Coelho
aus dem brasilianischen Portugiesisch übersetzt von Maralde Meyer-Minnemann
Seit gut zehn Jahren schaffen es die Bücher des Brasilianers Paulo Coelho in Deutschland regelmäßig auf die Bestsellerlisten. Sein Konzept ist ebenso einfach wie erfolgreich: kurze, gleichnishafte Erzählungen, in denen der Sinn des Lebens gesucht und nach manchen Umwegen schließlich auch gefunden wird. Doch in seinem Roman „Elf Minuten“ zeigt der Autor Schwächen – die Übersetzerin Maralde Meyer-Minnemann dafür kaum.

> hier weiterlesen

Buchcover
Daniela Eltrop über
Winkie von Clifford Chase
aus dem Amerikanischen übersetzt von Marcus Ingendaay
Ein kleiner Stoffbär erwacht zum Leben, macht sich auf, die Welt zu entdecken, bekommt Nachwuchs und soll schließlich durch einen Justizirrtum als gefährlichster Terrorist der USA zum Tode verurteilt werden. Das hört sich skurril an? Ist es auch. Clifford Chase wählt in seinem ersten Roman „Winkie“ einen ganz neuen Ansatz, den Antiterrorkampf der USA anzuprangern. Dank Marcus Ingendaays grandioser Übersetzung ist das Buch auch auf Deutsch ein reines Lesevergnügen.

> hier weiterlesen

Buchcover
Karolin Viseneber über
Das Rätsel der Masken von Elia Barceló
aus dem Spanischen übersetzt von Stefanie Gerhold
Der fesselnde Roman über das Leben eines fiktiven Schriftstellers des lateinamerikanischen Booms hält viele Überraschungen bereit. Wer hat welche Funktion in dieser spannenden Geschichte um Liebe und Abhängigkeit, Macht und Ohnmacht und die Faszination von Literatur? Ariel Lenormand, ein französischer Literaturwissenschaftler, versucht die Wahrheit über das Leben de la Torres ans Licht zu bringen...

> hier weiterlesen

Buchcover
Vera Elisabeth Gerling über
die Rezensionen zu Ermittlungen von Juan José Saer
aus dem Spanischen übersetzt von Hanna Grzimek
Wie liest sich ein Roman, dessen eigentliche Aussagen im Ungesagten stecken? Und: Wie wird aus Pichón Garay eine Hommage an Thomas Pynchon? Mit kriminalistischer Neugier werden hier die Rezensionen durchleuchtet, die zu Juan José Saers Roman Ermittlungen (vgl. Rezension in ReLü 2) verfasst wurden.

> hier weiterlesen

Buchcover
Christina Rohe über
Die Sonne der Scorta von Laurent Gaudé
aus dem Französischen übersetzt von Angela Wagner
In diesem preisgekrönten Roman von Laurent Gaudé verheißt „Frau Sonne“ keinesfalls nur Wärme und Licht. Sie bestimmt das Leben der Menschen in dem kleinen süditalienischen Dorf Montepuccio und bringt manch einen von ihnen um den Verstand. Auf 250 Seiten entsteht eine Welt voller Gerüche, Farben und Emotionen, die das Herz des Lesers wärmt – nicht nur im Winter.

> hier weiterlesen

Buchcover
Petra Moll über
Wer ist Lou Sciortino? von Ottavio Cappellani
aus dem Italienischen übersetzt von Constanze Neumann
Weit verzweigt wie die Mafia selbst sind die Handlungsstränge, die Schauplätze und das Netzwerk der Figuren in diesem erfrischend frechen und verblüffenden Debütroman. Ottavio Cappellani hat mit Wer ist Lou Sciortino? eine skurrile Persiflage auf die Mafia geschrieben, die die bekannte Filmlegende vom allmächtigen Paten genüsslich demontiert.

> hier weiterlesen