Artikel-Schlagworte: „Roman“

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Felix Pütter über
Die Übersetzerin von John Crowley
aus dem Englischen übersetzt von André Taggeselle
Was unterscheidet eine gelungene Übersetzung von einer missratenen? Wenn wir Die Übersetzerin von John Crowley in der deutschen Übersetzung von André Taggeselle lesen, begegnet uns diese Frage gleich doppelt: Zum einen in den metapoetischen Reflexionen und den Übersetzungsprojekten der erzählten Geschichte, zum anderen, da wir eine Übersetzung aus dem Englischen lesen. Felix Pütter liest und analysiert in seiner Rezension beide Ebenen gemeinsam.

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Andrea Schmittmann sprach mit
Dieter E. Zimmer
über Unzuverlässigkeit als Übersetzungsproblem in Vladimir Nabokovs Lolita
Wie ist die Glaubwürdigkeit eines Erzählers zu beurteilen, wenn seine Version des Geschehens den einzigen Maßstab darstellt? In Vladimir Nabokovs Lolita wird diese Frage für den Leser unumgänglich – und damit auch für den Übersetzer. Dieter E. Zimmer spricht über die Geschichte der deutschen Lolita und erzählerische Unzuverlässigkeit als Übersetzungsproblem.

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Vera Elisabeth Gerling sprach mit
Georg Oswald
über seine Übersetzung von Der Jahrmarkt von Juan José Arreola
Wer kennt Juan José Arreola? Der moderne Klassiker der mexikanischen Literatur ist in deutscher Sprache weitgehend unbekannt. Die erstmalige Übersetzung des Romans La Feria (1963) unter dem Titel Der Jahrmarkt (2010) füllt hier eine bemerkenswerte Lücke. Doch wie übersetzt man einen so bunten und hochkomplexen ‚Roman‘, der vielleicht gar keiner ist? Wir fragen den Übersetzer Georg Oswald nach seiner Motivation und seinen Übersetzungsstrategien.

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Nina Restemeier über
Brot und Unwetter von Stefano Benni
aus dem Italienischen übersetzt von Mirjam Bitter
Neue Übersetzerin - neues Glück? In Deutschland war den Büchern des italienischen Bestsellerautors Stefano Benni verglichen mit den Verkaufszahlen in seiner Heimat bisher ein eher bescheidener Erfolg vergönnt. Bei Wagenbach erschien nun Bennis neuester Roman in der Übersetzung von Mirjam Bitter, die damit schon die fünfte Übersetzerin des zuweilen als unübersetzbar geltenden Satirikers ist.

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Silke Pfeiffer über
Alles zerfällt von Chinua Achebe
neuübersetzt aus dem Englischen von Uda Strätling
Afrikanische Literatur hat es schwer in Deutschland. Leser greifen eher zu „Afrika-Romanen“ à la Die weisse Massai oder zu Autoren wie J.M. Coetzee als zu Werken von Chimamanda Ngozi Adichie, Ngũgĩ wa Thiong’o oder Ken Saro-Wiwa. Chinua Achebe scheint da die große Ausnahme zu bilden. Sein im Jahre 1958 entstandenes Erstlingswerk Things Fall Apart ist 2012 in der dritten deutschen und ersten kulturellen Übersetzung erschienen.

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Nils Bernstein über
Mit brennender Geduld von Antonio Skármeta
aus dem chilenischen Spanisch übersetzt von Willi Zurbrüggen
Die Erzählung Ardiente paciencia (El cartero de Neruda) des chilenischen Schriftstellers Antonio Skármeta ist ein Bestseller, der bereits zweimal verfilmt und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Skármeta schildert darin eine fingierte Beziehung zwischen Pablo Neruda und seinem Briefträger während der Allende-Ära bis zum Beginn der Pinochet-Diktatur. In seiner verdienstvollen Übersetzung dieses Romans changiert Willi Zurbrüggen zwischen nötiger Freiheit und möglichster Nähe – eine angesichts der zahlreichen Sprichwörter und Redewendungen des Originaltextes gute Strategie. Zudem provoziert Skármetas Text Diskussionen über Übersetzungsstrategien bei der Wiedergabe von Sprachvarietäten, in diesem Falle der chilenischen.

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Héctor Canal über
Das böse Mädchen von Mario Vargas Llosa
aus dem peruanischen Spanisch übersetzt von Elke Wehr
Mario Vargas Llosa, im Jahr 2010 Nobelpreisträger für Literatur, beschreibt in seinem unverkennbaren Stil die Höhen und Tiefen einer jahrzehntelangen obsessiven Liebe. In Das böse Mädchen geht es jedoch nicht nur um romantische oder erotische Liebe, sondern auch um die Höhen und Tiefen der literarischen Übersetzung, die Liebe zur Sprache und zur Literatur überhaupt. Mit einer kompetenten Übersetzung bietet Elke Wehr dem deutschen Leser einen adäquaten Zugang zu diesem großartigen Roman.

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Vera Elisabeth Gerling über
Die Vergangenheit von Alan Pauls
aus dem argentinischen Spanisch übersetzt von Christian Hansen
Für Rímini, Protagonist des Romans El pasado des argentinischen Autors Alan Pauls, stellt das Übersetzen eine „gnadenlose Form der Sklaverei“ dar und sie wirkt auf ihn wie eine Droge. Auch sein Leben prägen Abhängigkeit, Sehnsucht und Verheißung. Der Übersetzer dieses inhaltlich und sprachlich komplexen Romans, Christian Hansen, hält sich im Gegensatz zu Rímini nicht sklavisch an Wortäquivalente und bringt so ein sprachliches Kunstwerk hervor: Die Vergangenheit.

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Nina Restemeier über
Das Lied der Dunkelheit und Das Flüstern der Nacht von Peter V. Brett
aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Ingrid Herrmann-Nytko
Um sich in der Welt der Fantasyliteratur einen Namen zu machen, reicht es nicht, einfach einen Roman zu schreiben. Nein, wer etwas gelten will, verfasst Trilogien oder mehrbändige Chroniken. So auch Peter V. Brett mit seiner Dämonensaga, die 2008 mit Das Lied der Dunkelheit eröffnet wurde und deren zweiter Teil Das Flüstern der Nacht im Sommer 2010 auf Deutsch erschien. Ungünstig ist nur, dass hier der Eindruck entsteht, die Handlung sei künstlich aufgeblasen worden, um einen entsprechenden Umfang zu erreichen.

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Christian Hansen über
2666 von Roberto Bolaño und den Teil von den Übersetzern
Übersetzer agieren im Lummerland: also in einem Land, das nicht sein darf. Denn was schon einmal als so genanntes „Original“ besteht, darf nicht zweimal existieren. Christian Hansen verdeutlicht dieses Paradox anhand der von Jorge Luis Borges erfundenen Figur Pierre Menard, der den Don Quijote einfach neu schreibt, Jahrhunderte später, aber doch in exakt demselben Wortlaut. Wie wäre die Widersprüchlichkeit des Übersetzens besser dargestellt? Hansen führt uns mitten hinein in das vorbabylonische Lummerland, wo er die Autoren der Werke – nicht zuletzt ,seinen‘ Roberto Bolaño und dessen Roman 2666 – neu erfindet.

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Ulrich Blumenbach
Eine Marginalie zur Übersetzung von Infinite Jest
Im Geständniswahn zunehmender Alkoholisiertheit vermischt Rémy Marathe, eine der skurrilen Figuren aus David Foster Wallace' Roman Unendlicher Spaß, in einem Kneipengespräch mehr und mehr Elemente seiner angeblich schweizerischen Heimat mit seiner wahren frankokanadischen Herkunft. In dieser Verwebung von Fremdem und Eigenem liegt für Ulrich Blumenbach, den preisgekrönten deutschen Übersetzer von Wallace' Mammutwerk, eine Analogie zu seinem Beruf, schmuggelt er doch gelegentlich deutsches literarisches Kulturgut in seinen deutschen Foster Wallace mit hinein. Die Übersetzung wird somit zu einer Echokammer der deutschen Literatur.

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Marina Alexandrova

Lehnen sich Söhne gegen Väter auf, dann aus der Überzeugung, etwas Andersartiges schaffen zu können. So Jewgeni Basarow in Ivan S. Turgenjews Romanklassiker Väter und Söhne. Das Miteinander der Generationen erlebt der Leser im Russland des 19. Jahrhunderts, indem er mit zwei Studenten in die Kutsche steigt, um zu ihren Familien zu fahren. Annelore Nitschkes feinfühlige deutsche Übersetzung vollzieht die politisch brisanten Generationenkonflikte in Turgenjews Klassiker zeitgemäß nach.

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Silke Pfeiffer

Die Banalität des Bösen im Kleinsten – der Trend geht zum Dorf. Zunächst die sadistische Kindergang aus Michael Hanekes Spielfilm Das weiße Band, die am Vorabend des 1. Weltkrieges ein norddeutsches Dorf terrorisierte. Nun ein 400-Seelen-Dorf, das gemeinschaftlich einen Mord begeht, um noch Schlimmeres nicht ans Tageslicht kommen zu lassen. Hier ist auch Brodeck mit seiner Familie untergekommen.

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Caroline Sauter über
Und dann gab's keinen mehr von Gilbert Adair
aus dem Englischen übersetzt von Jochen Schimmang
Gilbert Adairs dritter und letzter Evadne-Mount-Krimi nimmt den Leser mit auf eine rasante, intelligente literarische Karussellfahrt durch ein schwindelerregend gutes Buch, das nicht nur hervorragend übersetzt ist, sondern auch als Meta-Meta-(Meta-)Roman sämtliche Genrekonventionen auf unterhaltsamste Weise subvertiert. Der Übersetzer Jochen Schimmang treibt in der deutschen Übersetzung diese postmoderne Spielerei gekonnt auf die Spitze und inszeniert sich als Übersetzer und Romanfigur selbst: er entspricht dem Roman eben mit seiner „untreuen“ Übersetzung. Das ist nicht nur konsequent, sondern nachgerade brillant.

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