Artikel-Schlagworte: „Französisch“

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Rolf Pütter über
Pour une critique des traductions: John Donne
des französischen Übersetzers und Übersetzungstheoretikers Antoine Berman
Antoine Berman schlägt eine Methode der Übersetzungskritik vor, die sich nicht darauf beschränkt, Original und Übersetzung miteinander zu vergleichen. Vielmehr richtet er seine Aufmerksamkeit auf die Absichten des Übersetzers, sein Projekt. Aufgabe des Kritikers ist es, dieses Projekt zu rekonstruieren, da es ein wichtiges Kriterium für die Beurteilung der Übersetzung bildet.

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Stefanie Hattel über
Der Herr der Wolken von Stéphane Audeguy
aus dem Französischen übersetzt von Elsbeth Ranke
Einem Menschen einen Namen zu geben, heißt, sich ein Bild von ihm zu machen. Er kann diesem Bild fortan entsprechen, er kann ihm aber auch nicht gerecht werden. Die Dinge zu benennen, ihnen einen wissenschaftlichen Namen zu geben, heißt, sich einen Begriff von ihnen zu machen, heißt zu verstehen versuchen. So lautet im Groben einer der Erfahrungssätze aus „La Théorie des Nuages“ (2005), dem Roman mit dem der Franzose Stéphane Audeguy in Frankreich zum Kritikerliebling wurde, in Deutschland allerdings auf wenig Gegenliebe stieß. Als „Abenteuer-Wissenschaftsroman“ erschien er 2006 bei SchirmerGraf in der Übersetzung Elsbeth Rankes unter dem Titel „Der Herr der Wolken“ – ein Titel, der ein trügerisches Bild entwirft.

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Caroline Grunwald über
Leben lernen: Eine philosophische Gebrauchsanweisung von Luc Ferry
aus dem Französischen übersetzt von Lis Künzli
Luc Ferry - Philosoph, Professor, Publizist und Politiker - hat auf knapp 300 Seiten zusammengefasst, „was er in der Geschichte des Denkens als wichtig erachtet“. Er rast also in seiner „Philosophischen Gebrauchsanweisung“ in den vier „wichtigsten Schritten“ vom Stoizismus über das Christentum dem Humanismus entgegen, umkreist noch schnell den „Fall Nietzsche“ in der Postmoderne und kommt über die „zeitgenössische“ Philosophie nach der Dekonstruktion schließlich zu seinem eigenen philosophischen Gesamtkonstrukt. In Frankreich war die literarische Welt begeistert. Doch hierzulande scheint die Welle der Begeisterung nicht so hoch zu schlagen. Woran liegt's?

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Christina Rohe über
Die Sonne der Scorta von Laurent Gaudé
aus dem Französischen übersetzt von Angela Wagner
In diesem preisgekrönten Roman von Laurent Gaudé verheißt „Frau Sonne“ keinesfalls nur Wärme und Licht. Sie bestimmt das Leben der Menschen in dem kleinen süditalienischen Dorf Montepuccio und bringt manch einen von ihnen um den Verstand. Auf 250 Seiten entsteht eine Welt voller Gerüche, Farben und Emotionen, die das Herz des Lesers wärmt – nicht nur im Winter.

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Daniela Höll über
Der alltägliche Kampf von Manu Larcenet
aus dem Französischen übersetzt von Barbara Hartmann
Marco ist ein mittelmäßiger Fotograf mit einem mittelmäßigen Leben: Weder seine Eltern noch seine Kollegen nehmen ihn besonders ernst, seine Freundin wirft ihm Bindungsangst vor und sein boshafter Kater Adolf zeigt ihm meistens die Krallen. Manu Larcenets Comic-Reihe Le combat ordinaire zeigt Facetten des Alltags, die absurd erscheinen – und die dem Leser so oder so ähnlich doch irgendwie bekannt vorkommen...

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Martina Gaspar über
Antoine oder die Idiotie von Martin Page
aus dem Französischen übersetzt von Moshe Kahn
„Ich bin arm, ledig, deprimiert. Seit Monaten denke ich über meine Krankheit des zu vielen Nachdenkens nach und habe die Wechselbeziehung zwischen meinem Unglücklichsein und der Inkontinenz meines Verstandes zweifelsfrei festgestellt.“ Für Antoine gibt es keine Alternative mehr: Um endlich ein schönes, angepasstes Leben in der Gesellschaft führen zu können, muss aus ihm ein Idiot werden.

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Caroline Grunwald im Interview mit
Georges-Arthur Goldschmidt
Über Worte und Gedanken, über Sprachen, Übersetzen und die Flüsse in seinem Leben sprach der deutsch-französische Autor und Übersetzer Peter Handkes Georges-Arthur Goldschmidt mit ReLü.

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Martina Gaspar über
Böses Mädchen von Amélie Nothomb
aus dem Französischen übersetzt von Brigitte Große
Alles, was die schüchterne Blanche sich wünscht, ist eine beste Freundin. Als die hübsche und beliebte Christa sie anspricht, scheint ihr Traum in Erfüllung zu gehen. Doch schon bald muss Blanche hilflos miterleben, wie ihre Freundin sich in deren bösen Zwilling verwandelt: in Antichrista.

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Stefanie Hattel im Interview mit
Jean-Philippe Toussaint
Im Juli 2005 folgte der belgische Autor Jean-Philippe Toussaint der Einladung Prof. Dr. Hans T. Siepes zu einem Workshop mit Nachwuchsübersetzern des Studiengangs Literaturübersetzen der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Im Anschluss nahm er sich Zeit für dieses exklusive Gespräch mit ReLü.

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Stefanie Hattel über
Schrei! von Hélène Duffau
aus dem Französischen übersetzt von Brigitte Große
Hélène Duffaus psychologischer Roman nähert sich dem Trauma einer Vergewaltigung mit der methodischen Kälte einer Selbstanalyse. Das Grauen jener Nacht ist in ihrem Kopf immer präsent, doch auf dem Papier spart die Erzählerin es aus. Sie will keine Bilder, die das Erlittene aufleben lassen. Sie will sich der Macht ihrer inneren Bilder entziehen. So wählt sie die Abstraktion. Brigitte Große hat es ins Deutsche übersetzt.

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Kirsten Gerding über
Wildlinge von Benjamin Berton
aus dem Französischen übersetzt von Hinrich Schmidt-Henkel
"Für Geld mit alten Belgierinnen zu schlafen ist keine Schande", lautet der erste Satz aus Benjamin Bertons Roman Wildlinge (Sauvageons), der auf hohem sprachlichem Niveau, durchbrochen mit vielen derben Ausdrücken, von der Entwicklung und Freundschaft dreier fünfzehnjähriger Jungen aus einem französichem Dorf an der belgischen Grenze erzählt.

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Kirsten Gerding über
Zurück von Pascale Kramer
aus dem Französischen übersetzt von Andrea Spingler
Zurück ist kein Krimi und doch fühlt sich der Leser wie ein Detektiv, der versucht herauszufinden, was sich zwischen den Zeilen abspielt. Zurück ist auch kein Thriller und in jedem gewöhnlichem Krimi werden mehr Grausamkeiten in einem Nebensatz abgehandelt. Trotzdem geht die Geschichte unter die Haut. Dabei ist Zurück eigentlich nur eine Geschichte über eine Familie und ihre Bemühungen nach ihrer Rückkehr aus Uruguay in Frankreich heimisch zu werden.

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Marlene Frucht über
Der Bauch des Ozeans von Fatou Diome
aus dem Französischen übersetzt von Brigitte Große
Salie hat den Senegal verlassen und lebt in Strassburg. Am Telefon schwärmt ihr Bruder ihr vor, wie gerne er als Profifußballer nach Frankreich kommen würde. Daraufhin versucht Salie, ihn davon zu überzeugen, dass Frankreich nicht das Paradies ist, das er und seine Freunde sich ausmalen.

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Caroline Grunwald über
Das Kind im Turm von Françoise Chandernagor
aus dem Französischen übersetzt von Christel Gersch
In ihrem neusten Roman Das Kind im Turm (La Chambre) erzählt Françoise Chandernagor einen Fall von Kaspar Hauser, ein Lehrstück über Sprachverfall, ein Historienstück über die Terrorherrschaft Robespierres und ein dunkles Kapitel französischer Nationalgeschichte: Die Geschichte von Louis Charles, dem achtjährigen Sohn Louis XVI, der in einem Zimmer eingeschlossen dahinvegetiert, bis er schließlich blass und einsam stirbt. Frappierend dabei nicht nur der Inhalt der Geschichte, sondern besonders die gravierenden Streichungen in der deutschen Übersetzung, die dem Buch ebenso das Leben aussaugen wie die Einsamkeit dem kleinen Louis Charles.

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Hans Theo Siepe über
Ich habe sie geliebt von Anna Gavalda
aus dem Französischen übersetzt von Ina Kronenberger
Es mag ja sein, dass der Roman Ich habe sie geliebt von Anna Gavalda schlecht ist, wie Hubert Spiegel befunden hatte (FAZ vom 26.4.2003), als er zugleich auch die deutsche und französische Literaturkritik zu Gavalda kritisierte. Aber auch er wird sich an seinen eigenen letzten Sätzen messen lassen müssen: "Darf man Kritiker an den Büchern messen, die sie loben [bzw. verreißen]? Man muß."

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