Artikel-Schlagworte: „Englisch“

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Nadine Alexander über
Winterwald von Patrick McCabe
aus dem Englischen übersetzt von Hans Christian Oeser
Eine kleine Quizfrage: Ein Mann kommt in ein Dorf und bleibt bis lang nach der „Sperrstunde“ in der örtlichen „Schenke“. Hier trifft er auf ein langhaariges Original, das der Besitzer mitleidig als „armen Dummlack“ und das sich selbst als „gottverdammten Hahnebampel“ bezeichnet. Dieser Mensch entpuppt sich schnell als ziemlich ordinär, erfreut sich an einem genussvoll fahrengelassenen „Arschpfeiferl“ und kennt sogar den Onkel des Besuchers, der offenbar ein dorfbekannter „Huppjoseph“ ist. Jetzt die Frage: Wo und wann mag dieser Roman spielen?

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Stefanie Jacobs über
Legenden von Hugo Hamilton
aus dem Englischen übersetzt von Henning Ahrens
Ein Mann, zwei Versionen einer Geschichte und zwei Bonbons. Hugo Hamilton erzählt die Geschichte eines Musikers auf der Suche nach seiner Identität und breitet dabei ein kunstvolles Mosaik aus Erinnerungen, Spekulationen und Gedanken aus.

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Katrin Segerer über
Beethoven war ein Sechzehntel schwarz von Nadine Gordimer
aus dem Englischen übersetzt von Malte Friedrich
Ein Insekt unter der Glasplatte des Schreibmaschinendisplays bringt eine Autorin aus ihrer Routine, ein weißer Universitätsprofessor sucht nach möglichen schwarzen Vorfahren, eine Frau besucht nach dem Tod ihres Mannes dessen frühere schwule Affäre, eine weitere Protagonistin riecht die Geliebte ihres Mannes in seinem Nacken, wieder eine andere hört sie im Spiel seines Cellos, ein Träumender trifft Tote – diese Erzählungen scheinen auf den ersten Blick keinen Zusammenhang zu haben. Wie sieht’s auf den zweiten aus?

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Katrin Goldenstein über
Motel Life von Willy Vlautin
aus dem Amerikanischen übersetzt von Robin Detje
Über die Art, wie man in deutscher Sprache zu fluchen hat, kann man sicherlich streiten. Aber, ob durch MTV, amerikanische Filme oder schlicht den schnellen Wandel der Umgangssprache, eins ist klar: Wir fluchen immer „englischsprachiger“. Doch es geht auch anders. Robin Detje, der Übersetzer des Romandebüts Motel Life von Willy Vlautin zeigt, dass es für das englische „fucking“ außer einem nervigen „verdammt“ oder einem einfallslosen „verfickt“ würdigere Übersetzungen gibt. Und das ist nicht der einzige Genuss, der beim Lesen aufkommt, wenn Detje in seiner Übersetzung lexikalisch aus dem Vollen schöpft.

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Carina Schumann über
Feuer und Asche von Anne Fine
aus dem Englischen übersetzt von Ulla Kösters
Schon in der Grundschule kramte Anne Fines Romanfigur Tilly jede Nacht ihren Kerzenstummel aus dem Versteck, zündete ihn an und betete darum, dass Ingrid Molloy das Zeitliche segnen möge, denn die war alles, was sie schon immer sein wollte: blond, hübsch und clever. Mittlerweile ist Tilly eine erwachsene Frau, doch ansonsten hat sich seither nicht viel verändert… Raking the Ashes ist eine bissige Satire, die Erschreckendes über menschliches Verhalten aufdeckt.

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Daniela Eltrop über
Die Bücherdiebin von Markus Zusak
aus dem australischen Englisch übersetzt von Alexandra Ernst
Fast alle Menschen fürchten den Tod. Dabei ist er doch ein durchaus umgänglicher Zeitgenosse, dem die Menschen keinesfalls gleichgültig sind. Dies gilt besonders für die kleine Liesel Memminger, die ihn ungewöhnlich fasziniert und deren Leben und Leiden er in der Rolle des Erzählers während des Zweiten Weltkriegs in Deutschland verfolgt. In „Die Bücherdiebin“, Markus Zusaks erstem Jugendroman auch für Erwachsene, geht es um tiefe Freundschaft, das Erwachsenwerden, die Liebe zu Büchern und – natürlich – um den Tod.

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Anna-Christin Kramer über
Zehn Wahrheiten von Miranda July
aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Clara Drechsler und Harald Hellmann
In ihrem Kurzgeschichtendebüt befasst sich die amerikanische Künstlerin und Autorin Miranda July auf rührende Art und Weise mit Episoden aus dem Schicksal von Menschen, denen der Zugang zum Leben nicht möglich ist. Meist geht es um Liebe, doch sehr feinfühlig und niemals klischeebehaftet. Den liebevollen, träumerischen Ton der Autorin zu bewahren, die erzählt, ohne zu werten, war hier die Herausforderung für die Übersetzer.

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Francie Boortz über
Big Trouble von Dave Barry
aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Edith Beleites
Wer denkt, um einen Roman zu schreiben, bräuchte man zunächst eine klare Vorstellung von dessen Handlung, der irrt. Zumindest nach Auffassung des amerikanische Kolumnisten Dave Barry, der mit „Big Trouble“ das Gegenteil beweist. Er verwebt darin schräge Charakter, Situationskomik uns subtile Gesellschaftskritik zu einer turbulenten Geschichte, die sich kaum einem Genre zuordnen lässt

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Carina Nehring über
Dorian von Will Self
aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Robin Detje
Wie sähe die Geschichte von Oscar Wildes Dorian Gray aus, wenn sie hundert Jahre später spielen würde? Will Self hat sich dieser Frage angenommen. Sein „Dorian“ ist ein Kunstwerk für sich. In drei Akten wird die Geschichte um Dorian Gray, Basil Hallward und Henry Wotton in die 80er und 90er Jahre des 20. Jahrhunderts versetzt. Die Sprache der Drogen- und Kunstszene zu dieser Zeit dürfte für den Übersetzer Robin Detje eine Herausforderung dargestellt haben.

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Nina Restemeier über
Fun Home von Alison Bechdel
aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Sabine Küchler und Denis Scheck
Eine ungewöhnliche Familiengeschichte in einem ungewöhnlichen Medium präsentiert Alison Bechdel mit ihrem Comic „Fun Home“. Literarisch anspruchsvoll und in liebevoll gezeichneten Bildern rekonstruiert sie die Geschichte ihres früh verstorbenen Vaters, der sein Leben lang seine Homosexualität verheimlichen musste. Wie „Fun Home“ laut Klappentext „ein Meisterwerk der Comic-Kunst“ darstellt, so grandios ist auch die Übersetzung von Sabine Küchler und Denis Scheck.

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Was passiert, wenn man jemanden zu Tode liebt? Wenn ein einziger Tag alles verändert? Wenn „das Undenkbare denkbar und das Unmögliche möglich gemacht” wird? Der preisgekrönte Roman „Der Gott der kleinen Dinge“ geht diesen Fragen nach. Arundhati Roy erzählt die verworrene, dunkle Geschichte einer indischen Familie lebendig und liebevoll. Manchmal mit rührend viel Gefühl, an anderen Stellen mit verstörender Grausamkeit. Ihre Sprache ist voller Magie, Bilder und Allegorien. Eine schwierige Aufgabe für die Übersetzerin, die aber von Anette Grube meisterhaft gelöst wurde.

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Mit seinem meisterhaften Erstlingswerk House of Leaves scheint Mark Z. Danielewski den Roman neu erfunden zu haben. Er schöpft aus dem Vollen formaler und erzähltechnischer Möglichkeiten, wie es nur die wenigsten Autoren vor ihm getan haben, und schafft es auf diese Weise, den Leser ganz und gar in dem Labyrinth dieses mystischen Hauses und seiner Rätselhaftigkeit verschwinden zu lassen. Mit ihrer virtuosen Übersetzung hat Christa Schuenke es geschafft, dieses sprachliche Ungeheuer zu bewältigen, ohne es in seiner Mannigfaltigkeit zu beschneiden.

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Die wahre Geschichte des Zusammenbruchs eines Unternehmens, minutiös an den Tatsachen orientiert und dazu spannend wie ein Thriller. Aber was passiert, wenn ein Meisterwerk der amerikanischen Wirtschaftsliteratur von drei Übersetzern übertragen wird? Lesen Sie, welche Bilanz für das Trio gezogen wird.

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Keith Ridgways „Normalzeit“ ist eine schöne Sammlung irritierend anderer Kurzgeschichten – sie berichten von Zweifeln, Visionen, von Grenzgängen und merkwürdigen Zufällen und decken die Makel menschlichen Verhaltens auf, ohne zu moralisieren. Es sind Geschichten, in denen Vernunft keine Rolle spielt.

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„Jeder von uns ist die Liebe im Leben eines anderen“. Der Eröffnungssatz ist wohl zugleich der am häufigsten zitierte Satz aus Andrew Sean Greers Roman und das aus gutem Grund: Beinhaltet er doch schon die ganze tragische Geschichte von Max Tivolis lebenslanger Liebe zu Alice. Einer Liebe, die unerfüllt bleiben muss, da Max unter einer seltenen Krankheit leidet: Er lebt rückwärts… Eine erstaunliche, anrührende Geschichte in einer durchaus lesenswerten Übersetzung, die bedauerlicherweise manchmal hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt.

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