Liebe Leserinnen und Leser!

welche Chancen würden Sie einer Beziehung beimessen, in der einer der Partner ein echtes Original ist, ewig jung und spritzig, während der andere, nennen wir ihn Übersetzung, mit den Jahren ziemlich alt aussieht? So manche Liebe mag über derlei erhaben sein. Aber wenn sich Original und Übersetzung nach langer Zeit Seite an Seite auseinandergelebt und nichts mehr zu sagen haben, hilft meistens nur noch dies: eine Neuübersetzung muss her. In der 15. Ausgabe von ReLü kommen Neuübersetzer zu Wort und Neuübersetzungen auf den Prüfstand. > hier weiterlesen

Übers Neuübersetzen

Buchcover
Andrea Schmittmann sprach mit
Dieter E. Zimmer
über Unzuverlässigkeit als Übersetzungsproblem in Vladimir Nabokovs Lolita
Wie ist die Glaubwürdigkeit eines Erzählers zu beurteilen, wenn seine Version des Geschehens den einzigen Maßstab darstellt? In Vladimir Nabokovs Lolita wird diese Frage für den Leser unumgänglich – und damit auch für den Übersetzer. Dieter E. Zimmer spricht über die Geschichte der deutschen Lolita und erzählerische Unzuverlässigkeit als Übersetzungsproblem.

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Vera Elisabeth Gerling und Silke Pfeiffer sprachen mit
Bärbel Flad
über ihre langjährige Arbeit als Lektorin und den Umgang mit Neuübersetzungen
Bärbel Flad leitete dreißig Jahre lang das Lektorat für fremdsprachige Literatur im Verlag Kiepenheuer & Witsch, wo sie mit großen Übersetzern an großen Autoren arbeitete. Im ReLü-Interview verrät sie, was eine gute (Neu-)Übersetzung ausmacht, was Lektoren und Übersetzer voneinander lernen können und wie Gabriel García Márquez ihr schlaflose Nächte bereitete.

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Bernd-Jürgen Fischer über seine Neuübersetzung von
Marcel Prousts Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
"Longtemps, je me suis couché avec Marcel Proust", so erlebte Bernd-Jürgen Fischer die zehn Jahre, die er mit der Neuübersetzung des Proust'schen Romanzyklus Auf der Suche nach der verlorenen Zeit zubrachte. Das wirft die Frage auf: Womit hat er sich denn die ganze Zeit befasst? Sein Werkstattbericht liefert die Antwort: mit Sekundärliteratur und sekundären Lektüren, mit Syntaxskizzen und etymologischen Weltreisen und dann noch mit dieser Nebensache, dem Übersetzen.

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Nicole Selmer sprach mit
Ingo Herzke
über seine Neuübersetzung von Nick Hornbys Fever Pitch
1992 erschien Nick Hornbys Fever Pitch – die Geschichte vom Glück und Elend des Fandaseins, von Arsenals gewonnener Meisterschaft und verlorenen Cupfinalspielen. Im Juni 2013 kam eine neue deutsche Fassung in die Buchhandlungen. Übersetzer Ingo Herzke erzählt von kleinen Schwierigkeiten eines Traumprojekts und von Punktgewinnen gegen Hornby.

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Interview von newspanishbooks.de mit
Susanne Lange
über ihre Neuübersetzung des Don Quijote
Susanne Lange geriet über große lateinamerikanische Autoren der Moderne zum spanischen Siglo de Oro und so schließlich zur Neuübersetzung des Don Quijote von Miguel de Cervantes Saavedra. Im Interview erläutert sie, warum gerade dieser Weg rückwärts durch die Literaturgeschichte ihr offenbaren konnte, worin das eigentliche Thema dieses Werks und die zentrale Herausforderung für die Übersetzung liegt: in der Sprache selbst.

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Literatur

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Elisabeth Scherer über
Südlich der Grenze, westlich der Sonne von Haruki Murakami
aus dem Japanischen neuübersetzt von Ursula Gräfe
Ein großer Streit im Literarischen Quartett begleitete die erste Übersetzung von Murakami Harukis Roman Gefährliche Geliebte im Jahr 2000. Schrieb dieser Bestsellerautor nun „sprachloses, kunstloses Gestammel“ oder handelte es sich dabei um einen „hoch erotischen Roman“? Eine Antwort darauf liefert Elisabeth Scherers Vergleich mit der 2013 erschienenen Neuübersetzung unter dem so überraschend anders klingenden Titel Südlich der Grenze, westlich der Sonne – von Ursula Gräfe direkt aus dem Japanischen übertragen.

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David Schahinian über
Der Fänger im Roggen von Jerome D. Salinger
aus dem amerikanischen Englischen von Irene Muehlon (1954), Heinrich Böll (1962) und Eike Schönfeld (2003).
Wie unterschiedlich ein und derselbe Roman übersetzt werden kann, zeigen die deutschen Fassungen von Jerome D. Salingers The Catcher in the Rye. Die ersten Übersetzungen von Irene Muehlon und Heinrich Böll waren sprachlich Kinder ihrer Entstehungszeit, doch wurde das vielen erst mit der aktuellen Übersetzung von Eike Schönfeld so richtig klar. Er nahm sich die nötigen kreativen Freiheiten, vor denen seine Übersetzerkollegen ihrerzeit aus verschiedenen Gründen noch zurückschreckten.

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